Ein Kater namens Sidi Brahim

Audischwitzt

Jetzt wissen wir es schwarz auf weiss: Dieselabgase sind völlig unbedenklich. Die Autoindustrie hat in löblicher Weise und auf eigene Kosten in die Forschung investiert und die «Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor» (EUGT) ins Leben gerufen. Diese hat zunächst Affen in einem streng kontrollierten Doppelblindtest (den Affen waren die Augen verbunden) Dieselabgase einatmen lassen. Die Ergebnisse waren verblüffend: 100% der überlebenden Probanden waren danach noch am Leben. Im nachfolgenden Interview habe sich auch kein einziger negativ über den Test geäussert. Dieser Erfolg spornte die Forscher an, so dass der Test noch mit Menschen wiederholt wurde, wobei man aufgrund der
klaren Inzidenz der vorhergehenden Ergebnisse das nachfolgende Interview wegfallen liess. Auch bei diesem Versuch sei die Überlebensrate deutlich grösser gewesen als in der Vergleichsgruppe, die aus einem Hochbetagten-Pflegeheim rekrutiert worden sei, welches sich auf Auschwitz-Überlebende spezialisiert hat. Einige am Versuch beteiligte Personen konnten das Forschungsgelände sogar ohne Respirator verlassen, insbe­sondere die deutschen Ingenieure, welche das Experiment pedantisch genau überwacht hatten. Damit haben wir den totalen Beweis: Verbrennung von fossilen Brennstoffen durch fossile Fortbewegungsmittel hat Zukunft!

Messungen von Stickstoffdioxid-Konzentrationen, die in Städten in Strassennähe durchgeführt werden, seien völliger Quatsch, stellt die EUGT klar: «Dort halten sich jedoch kaum - und wenn dann
auch nur kurzzeitig - Menschen auf», sondern nur Hunde und Selbstmörder. Homophobe, pardon homöopathische Dosen von Diesel seien sogar gesundheitsfördernd, stellte der Verband der Automobilindustrie (VDA) fest, ja es sei sogar so, «dass ein moderner Diesel in vielen Situationen sozusagen die Luft reinigt», äussert sich VW-Entwicklungschef Ulrich Eichhorn. Nicht belegt ist die Aussage von Eichhorn, dass «der völkische Wagen besonders gut für die deutsche Rasse sei». Wir zweifeln jedoch nicht daran, dass dies tatsächlich der Fall ist.
Josef Mengenlehre

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