Ein Kater namens Sidi Brahim

Fuck News aus dem Peterskondom

Papst Franziskus: Nur Tage nach der Konferenz zum Thema Missbrauch im Vatikan ist Kardinal Pell, ein enger Vertrauter von Ihnen, in Australien wegen Missbrauchs von Messdienern verurteilt und verhaftet worden.

Das bedaure ich sehr, dass George erwischt worden ist. Wir haben die Konsequenzen daraus gezogen.

Nämlich?

Wir haben ihm das Amt des Finanzchefs entzogen und diskutieren darüber, ob er in eine subalterne Funktion versetzt werden soll.

An welche dachten Sie?

Zum Beispiel könnte er die Leitung der Krippe für die vaterlosen Kinder der Ordensfrauen Jesu übernehmen. Er soll sich dem Vernehmen nach ja prächtig mit Kindern verstehen.

Welche sind für Sie die herausragenden Ergebnisse der Konferenz zum Thema Missbrauch?

Wir haben gemerkt, dass wir uns mehr der Welt öffnen müssen. Wir müssen auch Ideen aus den weltlichen Bereichen adaptieren, um das Problem meistern zu können. So haben wir zum Beispiel die Idee der Ein-Kind-Familie aus China als regulatorisches Erfolgsmodell angeschaut und auf unsere Bedürfnisse angepasst.

Wie soll das gehen?

Das Zölibat verpflichtet kirchliche Würden­träger zur Ehe- und Kinderlosigkeit, damit sie sich auf den Weg Gottes konzentrieren können. Einerseits wollen wir dies künftig mit einem Keuschheitszertifikat honorieren. Andererseits haben wir festgestellt, dass viele
diesen Weg wesentlich einfacher gehen, wenn sie zumindest von Zeit zu Zeit eine Frau oder ein Kind an der Seite haben. Gelegentlich wurde dieser soziale «Begleitschutz» jedoch etwas zu exzessiv in Anspruch genommen. Wenn ein Verbot einmal übertreten wird, sinkt die moralische Schwelle massiv, es wieder und wieder zu übertreten. Das wird dann als normal empfunden. Wir haben daher beschlossen, das Verbot etwas zu lockern, etwas menschlicher zu gestalten.

Sollen Priester also auch heiraten und eine Familie gründen können?

Nein, so weit wollen wir nicht gehen. Vom Grundsatz des Zölibats kann die katholische Kirche nicht komplett abweichen, weil wir fürchten, dass plötzlich Frauen im Vatikan regieren würden. Er heisst ja nicht umsonst «Vatikan». Frauen haben im Peterskondom nichts verloren. Wir wollen jedoch jedem kirchlichen Würdenträger erlauben, sich einmal während seines kirchlichen Amtes über eine gewisse Zeit lang eine Frau oder ein Kind zur Begleitung zu nehmen. Aber nur je eines. Im Eintausch gegen das Zertifikat, welches von der Kurie in diesem Fall eingezogen wird.

Sozusagen als spiritueller Escort?

Genau. Das sollte den durch das Zölibat bedingten spirituellen Notstand etwas lindern helfen. Bei einer Beförderung in ein höheres oder anderes kirchliches Amt soll dabei dieser Anspruch wieder neu gelten und ein neues Keuschheitszertifikat wird ausgestellt. So sollen unsere Männer bei der Stange gehalten werden.

Was soll bei einem Missbrauch geschehen, das heisst, wenn ein Bischof sich während seiner Amtsperiode von drei statt einem Chorknaben escortieren lässt?

Auch dieses Problem haben wir diskutiert. Die Zertifikate werden bewusst nicht personalisiert. So kann ein Zertifikatshandel entstehen.

Wenn nun aber die Zertifikate nicht genügen, um alle menschlichen Bedürfnisse der Prälaten abzudecken?

Wir können uns vorstellen, dass die Kurie auch die eingezogenen Zertifikate wieder in den Handel bringt. Sogar eine elektronische Börse wäre denkbar, ein eBishop zum Beispiel. Wie gesagt: wir müssen moderner werden. Sie müssen auch bedenken, dass wir mit knapperen Finanzen leben müssen als im Mittelalter. Den Ablasshandel hatten wir ja auch zertifiziert, warum sollen wir vom Zertifikatshandel ablassen? Ausserdem wollen wir unser Personal zu einem ausgeglichenen Lebenswandel motivieren. Da macht es Sinn, wenn die Zertifikate rege gehandelt werden. Der Vatikan als oberste Steuerungsbehörde steht auch in der Pflicht, hier Anreize zu schaffen. Und wenn die Menge der handelbaren Zertifikate für einzelne Personen trotz allem nicht genügt: Etwas Schuldgefühl gegenüber Gott hat der Kirche noch nie geschadet.

Und welche Spielregeln gelten für Homosexuelle?

Die gibt es nicht in unserer Kirche.

Genauso wenig wie Frauen?

Was ist das?

Fürchten Sie nicht, dass die von Ihnen geplanten Reformen den Missbrauch nicht noch mehr fördern? Den Missbrauch einfach zu legalisieren, das stinkt doch zum Himmel?

Solange ich auf dem heiligen Stuhl sitze, stinkt der nicht.

Vatikannwannerwill

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