Ein Kater namens Sidi Brahim

Botschaft aus dem Bunker

Endlich ist Krieg! Als ich mich vor vier Jahren wählen liess, war mein sehnlichster Wunsch, als grösster Präsident Amerikas in die Geschichte einzugehen. Also nicht als Schwächling, der irgendwelche idiotischen Krankenversicherungen für asoziale Elemente einrichtet, die Armut bei den arbeitsscheuen Elementen lindert, gar unamerikanische Subjekte ins Land lässt oder die Rolltreppe der Air Force One runterjoggt, sondern als einer, der Kriege führt und diese auch gewinnt. Da haben ja alle demokratischen und republikanischen Präsidenten bisher versagt. Die Demokraten wollen ja eh keinen Krieg und wenn sie schon einen führen müssen, wollen sie ihn am liebsten verlieren.

Einen richtig schönen Krieg anzuzetteln ist aber gar nicht so einfach. Da hatte es der grosse Führer schon einfacher: Er hat einfach reihum alles, was rund um Deutschland liegt, angegriffen. Das geht auch ohne Geografie­kenntnisse. Ich habe leider in Geografie damals nicht so gut aufgepasst und das Pech, dass Amerika wenige für Kriege und Eroberungen brauchbare Nachbarländer hat. Ich weiss gerade mal, dass Washington eine Provinz von Russland ist, dass die Hauptstadt von Islamien Attentabad heisst, dass Erdoganien eine grossartige Demokratie hat. Merkelburg-Vorpommern ist glaube ich der europäische Vorhof, den mag ich nicht so wegen dem dauernden Vorhofflimmern und der Frisur. Ich habe immer das Gefühl, die macht mich nach. Grönland wollte ich mal für einen Golfplatz roden lassen, aber da haben die Besitzer nicht verkaufen wollen, irgendwelche Wikinger oder so. Und eigentlich würde ich für ein tolles Bunga-Bunga gerne mal gen Italien reisen, weiss aber nicht wo das ist. Der Kim ist aber ganz in Ordnung, Mit dem vertrage ich mich manchmal gut, weil der auch keine grosse Ahnung von Geografie hat und deswegen seine Raketen immer ins Meer schmeisst.

Das Problem habe ich eben auch. Wenn man keine Ahnung von Geografie hat, ist es ja nicht so einfach einen Krieg anzufangen. Man sollte ja die Raketen und Soldaten schon in die richtige Richtung schicken. Meine Vorgänger waren da aber noch viel blöder: Die haben unsere Soldaten in den Irak und nach Deutschland geschickt, wo die jetzt nicht so richtig wissen, was sie dort anstellen sollen. Da räum ich erst mal auf und hol die Soldaten heim. Ich hoffe, sie finden den Weg,
aber das ist nicht mein Problem. Ich muss mich da immer auf meinen Stab verlassen. Das ist dasselbe, wenn ich ins Ausland muss, irgendwelchen Muftis die Pfoten schütteln. Igitt, diese Pfoten! Ich weiss ja dann auch nie, was ich da soll, was die von mir wollen und rumlabern. Ist immer gut, wenn man sich mangels gemeinsamen Gesprächsstoffs versichern kann, wie tolle Freunde man ist. Mit dem Kim, dem Erdögan, dem Netanyahu und so klappt das ganz gut. Die Dolmetscher machen da einen guten Job. Der chinesische Pinguin ist da leider bockiger. Aber vielleicht muss ich bloss mal meine Dolmetscher feuern.

Aber das mit dem Krieg: Das geht ja auch viel einfacher. So blöd, habe ich das nicht eher gemerkt: Man kann Krieg wirklich ohne Geografiekenntnisse und Fremdsprachen machen. Einfach zuhause. Sweet home. Da gibt es genug, was man bekriegen kann. Doof und böse sind ja wirklich alle ausser mir, auch hier im Weissen Haus in Moskau. Muss man gar nicht weit gehen. Und dann hat’s ja hier überall noch diese Nigger, weiss gar nicht, wo die hergekrochen kommen. Unsere tolle Demokratie (sorry Erdögan!) hat da zwar eigentlich schon vorgesorgt, dass die klein bleiben. Es gibt ja Bundesstaaten, da darf man nur wählen, wenn man weiss ist und einen Waffenschein besitzt. Zum Ausgleich darf man in anderen Bundesstaaten nicht wählen, aber sich erschiessen lassen, wenn man schwarz ist. Das klappt ja ganz gut, wenn sich alle an die Spielregeln halten, aber die Nigger sind halt schlechte Verlierer, wie man wieder mal sieht. Schiessen und wählen ist bei uns ja fast dasselbe – ich kenne den Unterschied ehrlich gesagt gar nicht so genau. Das sieht man ja wenn es darum geht, einen neuen Präsidenten zu finden. Dann stehen sich aus jeder der beiden gleich starken Parteien je einer dem anderen gegenüber wie Henry Fonda und Charles Bronson im Showdown von «Spiel mir das Lied vom Tod». Einer wird gewählt, der andere erschossen. Manchmal kommt das auch durcheinander und ein gewählter Präsident wird erschossen oder ein Scheisspräsident wird gewählt. Kann doch mal passieren. Da muss man nicht so ein Drama draus machen. Aber das kapieren die Nigger eben nicht.

Dabei funktioniert der amerikanische Weg doch gut, sieht ja jeder. Was haben die Europäer gemacht, diese Dussel, als sie den China-Virus gekriegt haben? Sie haben Klopapier gekauft und versucht, das Zeug wegzuwischen. Dann haben sie es uns geschickt. Da haben sie aber den falschen
erwischt. Wir haben einfach Waffen gekauft und das Problem erschossen. Und manchmal den gleich dazu, der es gebracht hat. Und es war doch gut, haben wir die Kranken­versicherung vorher abgeschafft, sonst wären all die Schlappschwänze noch ins Spital und hätten alles verstopft dort. Nur dass ich meine Wette wegen denen verloren habe, das wurmt mich ein bisschen. Die hätten ja bei 100'000 einfach mal aufhören können zu krepieren!

Aber ihr könnt machen was ihr wollt: Ich habe jetzt meinen Krieg gekriegt. Nicht dank diesem China-Virus, sondern dank der Nigger. So mit allem drum und dran, mit Demos, bei denen man rumballern kann, mit Armee und so. Zwischendurch darf ich echt sogar in den Bunker. Das ist ein Feeling! Aber Zyankali nehm ich da nicht mit, wie der Herr Kollege. Melania mag das Zeug sowieso nicht. Ausserdem gewinne ich! Sobald sich der Pulverdampf legt, komm ich wieder raus und zeige, was ich drauf habe. Da zeige ich dem Volk, wer ich bin. So wie letztes Mal beim Weissen Haus. Da habe ich mir den Weg zu der Kirche da freigekämpft und dann das heilige Buch hochgehalten. Schön sichtbar für die Fucking Fake News Reporter. Klar, in dem Moment wäre ein Zitat aus diesem Buch nicht schlecht gewesen. Aber mir ist keines eingefallen. Habe es ja auch noch gar nicht gelesen. Trotzdem weiss ich alles darüber. Und ich bin es gewohnt, nur mich selber zu zitieren, ich weiss ja alles, bin eine grossartige Quelle, noch besser als das heilige Buch. Ich habe mich aber geärgert, dass ich das Buch verkehrt hin hochgehalten habe. Das hat die ganze Wirkung verpfuscht. Und die Scheisspresse hat das völlig falsch aufgenommen. Hier noch mal richtig: The holy book
The Trump – The great dictator


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