Ein Kater namens Sidi Brahim

Gimme Five

Würden wohl Toni Brunner, Erich Hess oder Adrian Amstutz einem Ausländer, möglicherweise gar einem Pigmentbevorteilten, freiwillig die Hand schütteln, ohne vorher Latex-Handschuhe anzuziehen oder nachher eine Desinfektionsdusche zu nehmen? Wohl kaum. Das Risiko, sich mit Malaria, Dengue-Fieber, Zecken, Dschihadismus oder gar Toleranz anzustecken, ist einfach zu akut. Umgekehrt könnten sich insbesondere islamische Handschüttler bei den genannten Politikern versehentlich mit Schweinepest anstecken und würden dann vom islamischen Zentralrat mit einer Fatwa belegt. Die kriegt man mit Desinfektions­mitteln nicht ab.

Die genannten Politiker haben aber auch einfach ganz viel Schwein (und sollten schon allein deswegen keinen Muslim berühren), dass sie nicht im Kanton Baselland wohnen. Denn in diesem Kanton gilt seit dem 25. Mai 2016 für Ausländer die Pflicht, Schweinen, pardon Schweizern die Hand zu schütteln. Zwar gilt diese Pflicht
erst für muslimische männliche Schüler gegenüber weiblichen Lehrerinnen - bei Verstoss drohen 5000 Franken Busse - aber wie jede virile Infektion wird sie sich schnell verbreiten und alle Bevölkerungsschichten und Kantone erfassen. Schon will das Tropenkopfinstitut Basel in den benachbarten Kantonen Basel-Stadt und Solothurn Hindus gesichtet haben, die in vorauseilendem Gehorsam eigenhändig Kühe gemolken haben sollen - ohne Latex-Handschuhe. Es könnte also bald einmal sein, dass sich Ausländer jeglichen Geschlechts gesetzlich gezwungen sehen, Brunner, Hess und Amstutz die Hand zu schütteln, oder noch schlimmer, dass Brunner, Hess und Amstutz selber unter Strafandrohung gezwungen werden, Ausländern die Hand zu schütteln. Ebola, Zika und Ricola wird es freuen.

Trotz enormen Ansteckungsrisiken ist der Händeschüttelzwang jedoch als Integrationsmassnahme einschränkungslos zu begrüssen. Er demonstriert noch besser als der Händewaschzwang Eingewanderten und Integrationswilligen auf exemplarische Weise, dass Respekt, Höflichkeit und Anstand nur unter Zwang durchsetzbar sind. Und das ist schliesslich eine der
wesentlichen Errungenschaften unserer westlichen Willkommens-Kultur, die es kennenzulernen gilt.

Überhaupt gilt zu beachten, dass der Integrationszwang nicht nur die Integration der Eingewanderten in unserer Kultur fördert, sondern paradoxerweise auch dafür sorgt, dass sich fremde Kulturen besser bei uns verbreiten können. Mit dem ersten Golfkrieg wurde sich Europa ja erstmals bewusst, wie rigide die Frauen in den arabischen Ländern unterdrückt, versteckt und unmenschlich verkleidet wurden. Es war also kein Wunder, dass aus Protest nahezu zeitgleich die ersten Oben-Ohne-Badestrände in Rimini und Jesolo auftauchten. Ikonographen sind sich heute aber einig, dass damit die ur-arabischen Motive der Wüste und der Kamele in unserer Kultur Einzug gehalten haben. Und seit dem Burkaverbot in Frankreich steht in unseren Läden wesentlich häufiger Bienenhonig aus Afghanistan in den Regalen der Einkaufsläden als aus den Cevennen.
Die Biene Malala

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