Ein Kater namens Sidi Brahim

Königsmacher

Unser Dreikönigskuchen letzthin hatte es in sich: Gleich drei Könige waren drin! Unsere Nachforschungen haben dann schnell ergeben, dass die Bäckerei, von der wir den Kuchen hatten, von Russen gehackt worden war.

Kaum zu glauben: 25 Jahre ist er erst vorbei, der kalte Krieg. Aber wie hat sich das politische Klima seither erwärmt! Wer hätte sich eine derartige Verbrüderung von Kommunismus und Kapitalismus vorstellen können: Der neuste amerikanische Präsident wird vom russischen Präsidenten gewählt! Mit Hilfe von russischen Wahlhelfern und nach allen Regeln der russischen Demokratie. Dieses zeichnet sich durch das simple Prinzip aus, dass es nur einen Wähler, einen Wahlmann und einen Kandidaten gibt, meistens in Personalunion. Das verhindert Wahlfälschung und Stimmenkauf. Kein Wunder dauerte es auch ein Weilchen, bis die Korrektheit des amerikanischen Wahl-
ergebnisses wirklich abschliessend geklärt werden konnte, mussten doch 130 Millionen ungültige Wahlzettel aussortiert werden.

Ja, das Volk!

Das hat seine Pflicht getan für die nächsten vier Jahre. Als Kulisse für Wahlveranstaltun­gen und zum Anzwitschern ist es ja ganz nett, aber sonst kostet es ja nur. Kranken­kasse, Arbeitsplätze, Öl und Coca-Cola, ja, sogar Wohnungen und Schulen und all der Sozialscheiss. Und dann verstopft es einem ja noch die Golfplätze! Regieren geht besser ohne Volk, das wussten schon der Sonnenkönig, Erdogans Ziege, Beppos Grille, Kastrat Fido und alle anderen komönistischen Führer1. Ein direkter Draht zum König aus dem Morgenland ist da schon wichtiger als ein solcher zum Volk. Trump soll übrigens Putin als Gegenleistung für seine Wahl versprochen haben, ihn auch wieder zu wählen.

Er hat nicht nur das russische Wahlrecht, sondern auch andere demokratische

1Hitler war Vegetarier, nicht Kommunist!
Errungenschaften des roten Bruders erfolgreich adaptiert. So zum Beispiel die Pressefreiheit, d.h. die Freiheit der Presse, über alles zu berichten, was dem Präsidenten schmeichelt, auch wenn es erlogen ist. Dann natürlich auch den Mauerbau, die feuchte Aussprache, die Wanzenzucht und den Einsatz von Schusswaffen in Schulhäusern zur Regulierung der Klassengrössen. Letztes aber nur, um zu demonstrieren, dass ihm soziale Anliegen auch am Herzen liegen. Zurzeit übt er gerade das Reiten mit nacktem Oberkörper, den Haarausfall und den freundschaftlichen Stossverkehr mit Putains.

Queen Elisabeth, gleich dreifach frisch gebackene Königin für einen Tag, verhielt sich dagegen manierlich. Sie verordnete lediglich, dass der Verzehr von French Fries und Bratwurst im Königshaus mit Besteck zu erfolgen hat. Und dass Nasenpopel unter den roten Teppich gehören.
Letasemua!

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